Herzinfarkt und Schlaganfall: Obst und Gemüse anstatt Medikamente
Menschen, die täglich oder fast täglich frisches Obst essen, haben ein geringeres Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko. Diese Ergebnisse stammen aus einer großen Studie an etwa einer halben Million Chinesen über einen Zeitraum von sieben Jahren. Der Verbrauch von Frischobst ist in China deutlich geringer als in den Vereinigten Staaten oder im Vereinigten Königreich.
50.000 Erwachsene in China analysiert
Forscher der Universität Oxford (England) und der Chinesischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften führten eine große Studie durch, bei der 500.000 Erwachsene aus zehn städtischen und ländlichen Gebieten in China einbezogen wurden. Die Wissenschaftler untersuchten und analysierten den Gesundheitszustand dieser Menschen über einen Zeitraum von sieben Jahren. Sie bauten eine Datenbank auf Grundlage von Todesfall- und Krankheitsdaten auf, die aus elektronischen Aufzeichnungen in Krankenhäusern abgeleitet wurden. Die hier vorgestellte Studie wurde an Personen durchgeführt, die nicht an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung litten und keine blutdrucksenkenden Behandlungen erhielten, als sie der Studie beitraten.
100 g Obst pro Tag verringern das Risiko der Herzmortalität um den Faktor 3
Obst ist eine wichtige Quelle für Kalium, Ballaststoffe, Antioxidantien und viele andere Inhaltsstoffe. Es enthält sehr wenig Natrium und Fett und ist oft kalorienarm. Eine Banane enthält beispielsweise durchschnittlich 110 kcal. Diese Studie ergab, dass der Verzehr von Obst, vor allem von Äpfeln und Orangen, stark mit vielen anderen Faktoren zusammenhängt. Hierbei spielen völlig unterschiedlich Faktoren eine Rolle, anderem der Bildungsstand, einniedriger Blutdruck, niedrige Blutzuckerspiegel und Nichtrauchen. Nach statistischen Korrekturen stellten die Forscher jedoch fest, dass eine Portion von 100 g Obst pro Tag mit einer Verringerung des Herztodrisikos um etwa ein Drittel verbunden war. Die Forscher fanden keinen signifikanten Unterschied zwischen Männern und Frauen.
Diese Studie wurde Anfang April 2016 in der führenden wissenschaftlichen Zeitschrift New England Journal of Medicine veröffentlicht.
Junk Food ist oft billiger als Obst und Gemüse
Eine in der Fachzeitschrift JAMA veröffentlichte Studie zeigte, dass reiche Amerikaner, d.h. diejenigen, die rund 200.000 Euro oder mehr im Jahr verdienen, im Durchschnitt 15 Jahre länger lebten als ärmere Menschen. Diese von der Universität Stanford (Kalifornien) durchgeführte Studie analysierte mehr als eine Milliarde Daten, die insbesondere von der US Steuerbehörde stammten. Sie konzentrierte sich auf die reichsten 1% und die ärmsten 1% in den Vereinigten Staaten. Die Wissenschaftler fanden dadurch heraus, dass ein reicher Mann im Durchschnitt 89 Jahre lebt, während eine Person mit dem niedrigsten Einkommen im Durchschnitt nur 74 Jahre lebt.
Die Ursachen für diesen signifikanten Unterschied werden in der amerikanischen Studie nicht erwähnt. Es ist jedoch denkbar, dass neben anderen Faktoren auch die Ernährung und insbesondere Obst- und Gemüsekonsum eine bedeutende Rolle spielen. Wie in vielen Ländern der westlichen Welt sind auch in den Vereinigten Staaten Obst und Gemüse oft teurer als industriell verarbeitete Lebensmittel wie z.B. Chips oder Kekse.
Gesundheit und Lebenserwartung hängen vom Obst- und Gemüsekonsum ab
Der Verzehr von Obst ist also sehr gut für die Gesundheit. Der Konsum von etwa 100 Gramm frischem Obst täglich reduziert das Risiko von Herzinfarkten und Schlaganfällen um den Faktor 3. Eine an Obst und Gemüse reiche Ernährung erhöht die Lebenserwartung. Nichtrauchen, mäßiger Alkoholkonsum und regelmäßige Bewegung sind weitere positive Einflüsse auf eine gute Gesundheit.
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