Prävention von Prostatakrebs durch gezielte Ernährung

Mehrere Beobachtungen deuten darauf hin, dass es möglich ist die Entwicklung von Prostatakrebs durch bestimmte Änderungen in der Ernährungsweise zu reduzieren.

Prostatakrebs: eine sehr westliche Pathologie

Obwohl Prostatakrebs in den Industrieländern sehr häufig vorkommt, bleibt er in anderen Teilen der Welt, insbesondere in asiatischen Ländern, eine sehr seltene Krankheit. Zum Beispiel haben Inder und Chinesen Prostatakrebsraten, die vielfach niedriger sind als in westlichen Ländern. Männer in diesen Ländern sind bis zu 50mal seltener von Prostatakrebs betroffen als Männer in westlichen Regionen.

Die benannten Unterschiede sind nicht auf eine andere Genetik zurückzuführen, da asiatische Männer, die in den Westen umsiedeln, das gleiche Risiko für Prostatakrebs entwickeln wie die Männer in ihren Gastländern. Es ist daher offensichtlich, dass ein großer Teil der Prostatakrebserkrankungen direkt durch Faktoren beeinflusst wird, die mit dem westlichen Lebensstil zusammenhängen. Bei der Analyse dieser Faktoren haben viele Studien gezeigt, dass die Zusammensetzung der Ernährung eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung der Krankheit spielt.

Blockade der Prostatatumore, wenn sie noch angreifbar sind

Pathologische Studien an Menschen, die an anderen Ursachen als an Krebs gestorben sind, zeigen, dass ein Drittel der Männer in den Vierzigern mikroskopisch kleine Tumore in ihrer Prostata haben und daher ein hohes Risiko aufweisen, an diesem Organ zu erkranken.

Wie bei vielen Krebsarten ist jedoch die Umwandlung dieser Mikrotumore in reifen Krebs ein langsamer Prozess, der mehrere Jahre oder sogar Jahrzehnte dauern kann, bevor sich ein klinisch nachweisbarer Tumor bildet.

Diese lange Latenzzeit bietet eine hervorragende Möglichkeit in das Fortschreiten eines Prostatakrebses einzugreifen, da die mikroskopischen Tumore angreifbar sind und ihr Wachstum in Gegenwart von Molekülen mit krebshemmenden Eigenschaften unterdrückt werden kann.

Und genau hier kommt die Ernährung ins Spiel: Einige Lebensmittel enthalten außergewöhnliche Mengen an krebshemmenden Molekülen, die das Fortschreiten der Mikrotumore behindern. Diese Moleküle verhindern, dass Krebszellen neue, für ihre Entwicklung wesentliche Eigenschaften annehmen.

Eine Ernährungsumstellung zur Aufnahme von krebshemmenden Nahrungsmitteln, ist daher eine äußerst vielversprechende Strategie, um die Entwicklung von Prostatakrebs zu verringern und die negativen Auswirkungen dieser Krankheit auf die westliche Bevölkerung zu reduzieren.

 

LEBENSMITTEL GEGEN PROSTATAKREBS

In den letzten Jahren wurde eine Reihe von Lebensmitteln identifiziert, die das Risiko von Prostatakrebs reduzieren können.

Hier sind die wichtigsten:

1) Kreuzblütler-Gemüse: Es ist eindeutig erwiesen, dass der regelmäßige Verzehr dieser Gemüse (Kohl, Brokkoli, Kohlrabi, usw.) das Erkrankungsrisiko für verschiedenen Krebsarten und insbesondere für Prostatakrebs deutlich verringert. Die positive Wirkung von Kreuzblütlern beruht vor allem auf deren Fähigkeit, das karzinogene Potenzial einer großen Zahl besonders gefährlicher Substanzen zu blockieren. Diese Substanzen verändern das genetische Material (DNA) der Zelle und können Schäden verursachen, wodurch Krebs entsteht.

2) Grüner Tee: Mehrere Studien haben gezeigt, dass der regelmäßige Konsum von grünem Tee das Risiko für bestimmte Krebsarten, insbesondere für Blasen- und Prostatakrebs senkt. Das wichtigste Anti-Krebs-Molekül in grünem Tee (EGCG) hat die Eigenschaft, bestimmte Mechanismen zu blockieren, die von Krebszellen zum Wachstum benötigt werden. Dadurch wird deren Eindringen in Gewebe und insbesondere die Bildung eines neuen Netzwerks von Blutgefäßen (=Angiogenese) zur Tumorversorgung verhindert.

3) Tomaten: Einige Beobachtungen haben gezeigt, dass die Inzidenz von Prostatakrebs in Ländern, in denen die Menschen häufig Tomaten essen, wie z.B. Italien, Spanien und Mexiko, geringer ist. Es scheint, dass dieser Schutz mit dem Vorhandensein von Lycopin zusammenhängt, einem roten Pigment, das das Wachstum von Prostata-Präkanzerosen behindern kann. Um die Wirkung von Lycopin zu maximieren, ist es wichtig Tomaten in gekochter Form zu verzehren, idealerweise in einer fetthaltigen Substanz wie Olivenöl, zum Beispiel in Form einer Sauce. Das Kochen von Tomaten in Fett erhöht die Menge an Lycopin und macht es für die Zellen unseres Körpers viel leichter verfügbar.

4) Fette in der Ernährung: Neuere Studien zeigen, dass Omega-3-Fettsäuren das Wachstum von Prostatakrebszellen verhindern. Die besten Quellen für Omega-3 sind öliger Fisch wie Lachs, Sardinen, Makrele und Hering sowie Leinsamen, der frisch gemahlen in das morgendliche Müsli gegeben werden kann.

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