Meditation verändert das Gehirn und Ihr Leben
Sara Lazar, Neurowissenschaftlerin am Massachusetts General Hospital und an der Harvard Medical School, war eine der ersten Wissenschaftlerinnen, die anekdotische Behauptungen über den Nutzen von Achtsamkeitsmeditation ernst nahm. Die führte Studien durch, in denen Sie mit Hilfe von magnetresonanztomographischen Untersuchungen des Gehirns das Wahre vom Falschen versuchte zu trennen. Was sie fand, war eine echte Überraschung, denn Meditation verändert buchstäblich das Gehirn.
Dr. Laza’s erste Studie untersuchte erfahrene Meditierende im Vergleich zu einer Kontrollgruppe. Die Studie zeigte, dass langjährig Meditierende eine erhöhte Menge an grauer Substanz in der Insula (dem Teil des Gehirns, der mit Schmerzprozessen sowie vielen Grundemotionen wie Wut, Angst, Ekel, Freude oder Traurigkeit verbunden ist), den Sinnesregionen, dem auditorischen und sensorischen Kortex aufweisen. Dies könnte durch die Meditationspraxis selbst erklärt werden, die den Meditierenden darauf fokussiert, auf die Atmung, die Geräusche und die Erfahrung des gegenwärtigen Moments zu achten. Die dabei angesprochenen Sinne und mit diesen Funktionen zusammenhängenden Bereiche des Gehirns verbessern sich.
Mit 50 so viel graue Substanz wie mit 25
Es wurde auch mehr graue Substanz im frontalen Kortex gefunden, einem Teil des Gehirns, der mit dem Gedächtnis und der Entscheidungsfindung in Verbindung gebracht wird. Gut dokumentiert ist, dass unser Kortex mit zunehmendem Alter schrumpft. Mit den Jahren wird es schwieriger, Dinge zu verstehen und sich zu erinnern. Aber in dieser Region des präfrontalen Kortex hatten erfahrene Meditierende um die 50 Jahre ähnliche Mengen an grauer Substanz wie Meditierende Mitte 20.
Um sicherzustellen, dass Menschen mit mehr grauer Substanz am Ende dieser Studie nicht auch mehr graue Substanz hatten bevor sie zu meditieren begonnen, unternahm Dr. Lazar weitere Untersuchungen.
Fünf Teile des Gehirns verändern sich in nur acht Wochen
Die Forscherin wählte Menschen aus, die noch nie zuvor meditiert hatten, und stellte ein achtwöchiges Meditationsprogramm zur Stressreduzierung auf, während eine andere Gruppe nichts Besonderes tat.
Am Ende dieses Programms fand sie Unterschiede im Hirnvolumen in fünf verschiedenen Hirnregionen der Meditationsgruppe. In der Gruppe, die die Meditation erlernte, gab es Zunahmen in vier Hirnregionen (siehe 1.-4.) und eine Abnahme des Volumens in einer weiteren Region (5.).
1. Der Hauptunterschied wurde im hinteren Cingulum (ein Bereich im hinteren Teil der Hirnrinde) gefunden, der an der Konzentration und der Selbstwahrnehmung beteiligt ist.
2. Der linke Hippocampus, der beim Lernen, der Kognition, der emotionalen Regulierung, der Erinnerung und der räumlichen Orientierung hilft.
3. Der temporo-parietale Übergang, der mit Zurücknahme, Einfühlungsvermögen und Mitgefühl verbunden ist.
4. Eine Region des Hirnstamms, die als Brücke bezeichnet wird und in der viele Neurotransmitter produziert werden. Innerhalb des Zentralnervensystems spielt die Brücke eine wichtige Rolle für die Motorik, insbesondere aufgrund ihrer Position als Relais zwischen Großhirn und Kleinhirn. Sie ist aber auch an der Sensibilität des Gesichts und den autonomen Funktionen beteiligt.
5. Die Amygdala, der Teil des Gehirns, der mit Angst, Furcht und Stress im Allgemeinen zusammenhängt. Dieser Bereich wurde in der Gruppe kleiner, die das aufmerksamkeitsbasierte Stressreduktionsprogramm verfolgte. Die Veränderung in der Amygdala korrelierte auch mit einer Verringerung des Stressniveaus.
Diese Daten zeigen bereits Veränderungen im Gehirn nach nur acht Wochen.
Als Teil des auf Meditation basierenden Stressabbauprogramms nahmen die Probanden an einer Unterrichtsstunde pro Woche teil. Sie erhielten eine „Achtsamkeits“-Meditation und wurden aufgefordert, 40 Minuten am Tag allein zu Hause zu üben. Dies war alles.
Tatsächlich haben einige Leute fast täglich 40 Minuten geübt. Einige Leute haben weniger geübt. Einige nur wenige Male in der Woche. Der Durchschnitt lag bei 27 Minuten pro Tag.
Depressionen, Angst, Schlaflosigkeit, Schmerzzustände- Meditation bietet Hilfe
Frühere Studien haben bereits den wirklichen Nutzen einer solchen Methode für die Lebensqualität und die mit großem Unwohlsein verbundenen Pathologien und Symptome gezeigt.
Abbau von Stress, Verringerung von Depressionen, Angst, Schmerzen und Schlaflosigkeit, Erlangung einer besseren Lebensqualität. Meditation ist ein echter und einfacher Hebel, um auf natürliche Weise besser zu leben. Zahlreiche Forschungsarbeiten haben die Wirksamkeit der Meditation bei der Verringerung der Krankheitssymptome inzwischen nachgewiesen. Meditation hilft bei Angstzuständen (Roemer et al., 2008), Depressionen (Teasdale et al., 2000), Drogenmissbrauch (Bowen et al. Al., 2006), Essstörungen (Tapper et al., 2009) und chronischen Schmerzen (Grossman et al., 2007), Wohlbefinden und Lebensqualität (Carmody und Baer, 2008) werden verbessert. Bei Meditation geht es darum, mit einer mitfühlenden, nicht verurteilenden Haltung ein Bewusstsein für die Erfahrung des gegenwärtigen Augenblicks zu entwickeln (Kabat-Zinn, 1990).
Ein erstes einfaches Buch und eine Meditations-CD können Ihnen helfen, mehr über Achtsamkeitsmeditation zu erfahren.
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Quellen:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1361002/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3004979/
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