Entzündungshemmende Wirkung von Obst, Gemüse und Gewürzen
Zusätzlich zu ihrem hohen Gehalt an verschiedenen Vitaminen, Mineralien und Phytochemikalien weisen Forschungsergebnisse darauf hin, dass Pflanzen auch den aktiven Bestandteil von Aspirin, nämlich Salizylsäure enthalten. Salizylsäure ist eine bedeutende entzündungshemmende Substanz, die auch natürlich vorkommt. Obst, Gemüse und Gewürze haben also mehr als einen Trick in petto- die gesundheitlichen Vorteile ihres Verzehrs erstaunen uns immer wieder!
Seit einigen Jahren ist bekannt, dass Menschen, die viel Gemüse essen, ein geringeres Risiko aufweisen an verschiedenen chronischen Krankheiten zu erkranken. Diese Schutzwirkung ist nicht nur auf das Vorhandensein von photochemischen Verbindungen zurückzuführen, die auf verschiedene Prozesse bei der Entstehung dieser Krankheiten abzielen. Sondern auch auf die starke entzündungshemmende Wirkung, die mit diesen Lebensmitteln verbunden ist. Wenn Sie Ihre 5-10 täglichen Portionen Obst und Gemüse essen, blockieren die in diesen Nahrungsmitteln enthaltenen Moleküle die Produktion eines Enzyms (COX-2), das eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung von Entzündungen spielt. Somit kann die Entstehung eines Entzündungszustandes in Ihrem Körper verhindert werden. Dieser Effekt ist äußerst wichtig, da mehrere Studien zweifelsfrei gezeigt haben, dass mehrere Krankheiten in direktem Zusammenhang mit chronischen Entzündungen stehen. Hierzu zählen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes, Krebs sowie Neurodegenerationen wie die Alzheimer-Krankheit.
Aspirin in Pflanzen und insbesondere in Gewürzen
Vor mehr als 100 Jahren entdeckt, bleibt Salizylsäure (der Wirkstoff in Aspirin) das bekannteste und am besten charakterisierte entzündungshemmende Molekül. Besonders reichlich vorhanden ist sie in Weidenrinde, einem Mittel, das seit Jahrtausenden von der traditionellen Medizin zur Linderung von Fieber und Entzündungen verwendet wird. Salizylsäure ist jedoch auch in vielen anderen Pflanzen vorhanden, insbesondere in bestimmten Gewürzen.
– Curry enthält 2180 mg/kg
– Paprika enthält 2030 mg/kg
– getrockneter Rum enthält 1830 mg/kg
Studien, die an Vegetariern (die automatisch viel Obst und Gemüse konsumieren) durchgeführt wurden, haben gezeigt, dass die Blutspiegel dieses Moleküls hoch genug sind, um die Wirkung bestimmter Entzündungsenzyme zu blockieren. Darüber hinaus sind die im Blut von Vegetariern gemessenen Mengen an Salizylsäure denen ähnlich, die im Blut von Menschen gefunden werden, die regelmäßig niedrige Dosen Aspirin einnehmen. Diese Beobachtung ist besonders interessant, weil die Sterberate von Personen, die regelmäßig Aspirin konsumieren, im Vergleich zu den seltenen Konsumenten um fast 20% reduziert ist.
Es ist daher möglich, dass Vorhandensein von Salicylsäure, die mit dem reichlichen Verzehr von Obst und Gemüse verbunden ist, zu einem geringeren Risiko chronischer Krankheiten beiträgt.
Rote Früchte helfen auch unserem Körper
Neben dem natürlichen Vorhandensein von Salizylsäure in Pflanzen enthalten einige Pflanzen auch Substanzen, die unser Körper zur Herstellung dieses Moleküls verwenden kann. Eine Studie ergab beispielsweise, dass Menschen, die Benzoesäure konsumierten, eine in roten Früchten besonders häufig vorkommende Substanz, messbare Mengen an Salicylsäure in Blut und Urin aufwiesen. Diese Menschen hatten nachweislich zwei Wochen lang kein Aspirin konsumiert und keine Nahrung gegessen, die dieses Molekül enthielt. Es scheint also, dass wir in der Lage sind, beträchtliche Mengen Salizylsäure aus unserer Nahrung zu produzieren. Dies veranschaulicht, wie wichtig dieses Molekül für das ordnungsgemäße Funktionieren unseres Körpers sein könnte. Ein weiterer ausgezeichneter Grund, unsere täglichen Portionen Obst und Gemüse zu erhöhen!
Quellen:
Paterson et al. Is there a role for dietary salicylates in health. Proc. Nutr. Soc. 65 : 93-96 Paterson et al. Salicylic acid sans aspirin in animals and man: persistence in fasting and biosynthesis from benzoic acid. J. Agric. Food Chem. 56 : 11648-11652.
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