Parkinson: Lebensmittel, die das Erkrankungsrisiko reduzieren können

Die Parkinson-Krankheit wird durch das ein Absterben von Nervenzellen verursacht, die an der Produktion von Dopamin beteiligt sind, einem für die Steuerung der motorischen Funktionen unerlässlichen Neurotransmitter. Auch wenn die Ursachen der Krankheit noch wenig bekannt sind, deuten jüngste Daten darauf hin, dass bestimmte Nahrungsmittel und Getränke dazu beitragen können, diese neurodegenerative Krankheit zu verhindern.

James Parkinson gab der Krankheit seinen Namen

Die Parkinson-Krankheit wurde erstmals 1817 durch den englischen Arzt James Parkinson (1755-1824) beschrieben, der ihr seinen Namen gab. Die Erkrankung ist durch starke Störungen der motorischen Funktionen gekennzeichnet, die durch unkontrollierbares Zittern und Muskelstarre gekennzeichnet sind. In einem späteren Stadium können auch kognitive und Verhaltensprobleme beobachtet werden, die in einigen Fällen zur Entwicklung einer Demenz führen. Es handelt sich hierbei um eine schwere neurologische Erkrankung, die nach der Alzheimer-Krankheit an zweiter Stelle der Erkrankungshäufigkeiten steht. Sie betrifft vorwiegend Menschen über 60 Jahre, kann aber in seltenen Fällen auch vor dem 40. Lebensjahr auftreten. Leider gibt es keine Heilungsmöglichkeit.

Durch die Zerstörung dopaminproduzierender Neuronen in einer Hirnregion namens Substantia nigra (schwarze Substanz) wird der Verlust der Muskelkontrolle verursacht. Unter normalen Bedingungen stimuliert das von diesen Neuronen freigesetzte Dopamin eine andere Region des Gehirns (das Striatum), die eine wesentliche Rolle bei der Kontrolle der Muskelbewegungen spielt. Der durch das Absterben dieser Neuronen entstandene Dopaminmangel stört daher die motorischen Funktionen und führt zu dem für die Krankheit charakteristischen Zittern.

Parkinson-Krankheit: Stärker als der legendäre Boxer Muhammad Ali

Die für die Parkinson-Krankheit verantwortlichen Faktoren werden aktiv erforscht. Einige Familien haben eine ungewöhnlich hohe Inzidenz. Studien haben bestimmte Gene identifiziert, die am Fortschreiten der Erkrankung beteiligt sein könnten. Dennoch tragen diese genetischen Störungen nur zu einem kleinen Teil der Fälle bei, bei der großen Mehrheit der Patienten ist die Parkinson-Krankheit idiopathisch. Dies bedeutet, dass keine unmittelbare Ursache festgestellt werden kann.

Wie bei den meisten Krankheiten vermuten Wissenschaftler jedoch seit einigen Jahren, dass bestimmte Lebensstilfaktoren an der Entwicklung der zur Parkinson-Krankheit führenden Neurodegeneration beteiligt sein könnten. Dazu gehören die Exposition gegenüber Umweltgiften wie Pestiziden und Schwermetallen sowie Anamnesen mit Kopftraumata. Der an der Krankheit leidende Boxer Muhammad Ali ist ein gutes Beispiel für die mögliche Beteiligung dieser Traumata.

Risikominderung mit Polyphenolen in Tee und Beeren

Die Art der Ernährung scheint das Risiko, an der Parkinson-Krankheit zu erkranken, stark beeinflussen zu können. Eine Studie der Harvard Universität hat beispielsweise gezeigt, dass regelmäßige Kaffeetrinker (1-3 Tassen pro Tag) ein halb so hohes Erkrankungsrisiko aufwiesen. Diese Schutzwirkung ist auch bei regelmäßigen Grüntee-Trinkern nachweisbar. Der tägliche Konsum von zwei oder mehr Tassen dieses Getränks reduziert das Parkinson-Risiko um etwa 25%.
Jüngste Ergebnisse deuten darauf hin, dass bestimmte polyphenolreiche Nahrungsmittel ebenfalls zur Prävention dieser Krankheit beitragen können. Bei der Untersuchung der Essgewohnheiten von 130.000 Menschen über einen Zeitraum von 20 Jahren fanden Harvard-Forscher heraus, dass Menschen, die viele flavoinoidreiche Lebensmitteln (rote Früchte, Äpfel, Tee, Orangensaft und Rotwein) zu sich nahmen, ein um 35% geringeres Risiko aufwiesen an Parkinson zu erkranken im Gegensatz zu denjenigen, die nur geringe Mengen dieser Lebensmittel zu sich nahmen.

Insgesamt deuten diese Ergebnisse darauf hin, dass einige polyphenolreiche Lebensmittel wie rote Früchte und grüner Tee nicht nur helfen, schwere chronische Leiden wie Herzkrankheiten und verschiedene Krebsarten zu verhindern. Sie können auch die zur Parkinson-Krankheit führende Neurodegeneration reduzieren. Es liegt also an uns, die Vorteile (und den guten Geschmack) dieser Lebensmittel zu genießen.

Quellen

Ascherio A et al. Prospective study of caffeine consumption and risk of Parkinson’s disease in men and women. Ann Neurol; 50 :56-63.

Barranco Quintana et al. Parkinson’s disease and tea : a quantitative review. J. Am. Coll. Nutr.;28:1-6.

Gao X et al. Habitual intake of dietary flavonoids and risk of Parkinson disease. Congrès de l’American Academy of Neurology, Honolulu, Hawai.

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